Wenn jeder ein offizielles Dokument fälschen kann, dann ist es wenig wert. Deswegen wollte der Dorfdisko-Türsteher bei der Volljährigkeitskontrolle

Digitaler Impfnachweis : Ist das echt?

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Style Pass
2021-07-23 19:00:10

Wenn jeder ein offizielles Dokument fälschen kann, dann ist es wenig wert. Deswegen wollte der Dorfdisko-Türsteher bei der Volljährigkeitskontrolle lieber den Personalausweis sehen statt des handschriftlich ausgefüllten Schülerausweises. Und deswegen steht seit Donnerstag das digitale Impfzertifikat der Bundesregierung infrage. Denn zwei renommierten IT-Sicherheitsforschern ist es gelungen, zwei falsche, aber komplett funktionstüchtige Zertifikate auszustellen – und sie benötigten dazu nur grundlegende Fähigkeiten in digitaler Bildbearbeitung.

Martin Tschirsich und André Zilch, die in der Vergangenheit bereits Sicherheitslücken in der elektronischen Patientenakte aufgezeigt hatten, gelang es, sich in das System einzuschleusen, über das Apotheken die Zertifikate ausstellen, wie das Handelsblatt zuerst berichtete. Als Reaktion schaltete der Deutsche Apothekerverband (DAV) zunächst die gesamte Infrastruktur ab, Apotheken sollen in der kommenden Woche wieder schrittweise Zugriff auf das Portal erhalten. Bis auf Weiteres können sich Geimpfte in ganz Deutschland keine digitalen Impfzertifikate in Apotheken ausstellen lassen. Arztpraxen und Impfzentren sind von der Sicherheitslücke nicht betroffen, sie können weiterhin Zertifikate ausgeben. 

Das digitale Impfzertifikat CovPass soll belegen, dass eine Person gegen Covid-19 geimpft ist, ähnlich wie der Impfpass auf Papier, aber eben digital in einer App. Wer zweimal, oder im Fall von Johnson & Johnson einmal, geimpft wurde, erhält einen entsprechenden Beleg im Impfzentrum, bei der impfenden Ärztin oder, wenn die vollständige Impfung schon vor Einführung des Impfzertifikats im Juni erfolgt ist, in der Apotheke.

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